Bienenstock-Stirnbrettchen |
Was ist das? |
Sie stehen senkrecht und
schließen die Stirnseite des Bienenstocks ab. Sie sind 19 bis 29 cm breit,
12 bis 16 cm hoch und ein bis zwei cm dick. Sie haben an ihrer Unterkante
eine etwa daumenlange Ausnehmung von 6 bis 10 mm Höhe: das
Flugloch für das Bienenvolk, das dahinter beheimatet ist und dessen
Arbeiterinnen an der farbigen Bemalung des Stirnbrettchens ihren Bienenstock
wiederfinden sollen. Siehe auch Bienenzucht. Bienenstock-Stirnbrettchen-Malerei Heute werden diese Stirnbrettchen einfach mit jeweils einer anderen Farbe gestrichen oder beklebt, damit die Arbeiterinnen ohne Mühe nachhause finden. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand jedoch in Krain eine eigenständige Kunstform: die sehr "sprechende" Bemalung dieser Bienenstock-Stirnbrettchen. Sie erreichte ihre Blütezeit zwischen 1820 und 1880 und wurde von vielen Imkern in benachbarten Ländern bis hin zur Schweiz nachgeahmt. Man schätzt heute mehr als 50 000 handbemalte Brettchen, die in einem Zeitraum von 150 Jahren allein in Krain entstanden. 600 verschiedene Motive verwahren und pflegen heute das Apikultur-Museum in Radovljica bei Bled, das Ethnographische Museum in Lubljana / Laibach sowie das Landschaftsmuseum in Maribor / Marburg.
Die slowenische Post edierte bisher vier Sondermarken mit Abbildungen von bemalten Bienenstock-Stirnbrettchen.
Am 22. Mai 2003:
http://www.posta.si/Namizje.aspx?tabid=223&artikelid=5189
Am 21. Mai 2004:
http://www.posta.si/Namizje.aspx?tabid=551&artikelid=7960
Am 20. Mai 2005:
http://www.posta.si/Namizje.aspx?tabid=611&artikelid=8311
Am 19. Mai 2006:
http://www.posta.si/Namizje.aspx?tabid=664&artikelid=8582 Es waren nicht immer nur unbekannte Volkskünstler, die diese Bienenbrettchen bemalten, sondern auch bekannte Maler oder Imker wie der bedeutende Maler Leopold Layer aus Krain und die beiden Künstler Janez und Jurij Šubic aus dem Poljane-Tal, aber auch der berühmte Bienenzüchter Anton Janša aus Breznica bei Radovljica, wo die Bemalung der Bienenstock-Stirnbrettchen angeblich ihren Anfang nahm, und dessen Bruder Lovro Janša, der in Wien als Maler und Professor der Wiener Kunstakademie seinen Weg machte. Siehe auch Bienenzucht. |
(pe) |